Zentrum für Israelstudien
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Von Deutschland nach Palästina/Israel. Fotografien, Lebenswege und Erinnerungen

Buchpräsentationen von Anna Sophia Messner (Heinrich Heine Universität Düsseldorf) und Tom Segev (Jerusalem)

16.11.2023 18:15 Uhr – 21:00 Uhr

Buchpräsentationen:

anna messner buchcover

 

Anna Sophia Messner, Palästina/Israel im Blick. Bildgeographien deutsch-jüdischer Fotografinnen nach 1933, Göttingen 2023

 

 

tom segev buchcover

 

 

Tom Segev, Jerusalem Ecke Berlin, München 2022

 

 

Im Jahr 1935 floh die Fotografin Ricarda Schwerin vor der Bedrohung des Nazi-Regimes ins britische Mandatsgebiet Palästina, gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Heinz Schwerin, den sie während ihres Studiums am Bauhaus in Dessau kennengelernt hatte. In Jerusalem eröffneten sie eine Werkstatt für Holzspielzeug, den Prinzipien des Bauhauses folgend. Weiterhin hielt Ricarda Schwerin die vielfältigen Facetten der Stadt fotografisch fest und fertigte zahlreiche Portraitaufnahmen von Persönlichkeiten des kulturellen und politischen Lebens des jungen Staates Israel an. Darunter eine Portraitserie der Philosophin Hannah Arendt, die während ihres Jerusalemaufenthalts 1961 im Zuge des Eichmann-Prozesses entstand. Die Fotografien markieren den Beginn einer lebenslangen Freundschaft zwischen der Fotografin und der Philosophin.
In ihren jüngst erschienen Publikationen "Palästina/Israel im Blick. Bildgeographien deutsch-jüdischer Fotografinnen nach 1933" und "Jerusalem Ecke Berlin", greifen die Kunsthistorikerin Anna Sophia Messner und der Historiker Tom Segev das in Vergessenheit geratene Leben und Werk der Fotografin Ricarda Schwerin auf und beleuchten es aus vielfältigen Perspektiven. Ausgehend von Fotografien, schriftlichen Quellen und autobiographischen Erinnerungen zeichnen sie ein Bild der Flucht- und Migrationsbewegungen von Deutschland nach Palästina/Israel nach 1933 sowie dem Leben und Werk deutscher Juden in Israel. Anna Sophia Messner begibt sich dabei auf die Spuren zehn teilweise vergessener deutsch-jüdischer Fotografinnen und deren Wirken in Palästina/Israel. Tom Segev, Sohn Ricarda Schwerins, berichtet über sein Leben und Werk zwischen Israel und Deutschland.

 

Anna Sophia Messner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Transkulturelle Studien/Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Bereich der jüdischen Kunst- und Kulturgeschichte. Sie studierte Kunstgeschichte sowie Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München, war Doktorandin am Kunsthistorischen Institut in Florenz - Max-Planck-Institut und absolvierte Sprachstudien und Forschungsaufenthalte in Israel. 2020 wurde sie an der LMU München promoviert. Veröffentlichungen u. a.: "Photography and Migration", Special Issue of International Journal for History, Culture and Modernity, 8, 1 (Mithg. 2020); "Reading Objects in the Contact Zone" (Mithg. 2021).

 

Tom Segev ist Historiker und einer der bekanntesten Journalisten Israels, dessen Bücher alle weltweit große Beachtung finden. Seine Eltern flohen 1935 aus Deutschland nach Palästina. Tom Segev wurde 1945 in Jerusalem geboren und gehört seit über 50 Jahren zu den klügsten Beobachtern der deutsch-israelischen Geschichte. In Deutschland wurde er durch sein Buch »Die siebte Million. Der Holocaust und Israels Politik der Erinnerung« (1995) bekannt. Für »Es war einmal ein Palästina« (2005) wurde er mit dem National Jewish Book Award ausgezeichnet. Zuletzt erschienen von ihm bei Siedler seine viel gerühmte Geschichte des Sechstagekrieges "1967. Israels zweite Geburt" (2007), "Die ersten Israelis. Die Anfänge des jüdischen Staates" (2008) und die Biografie "David Ben Gurion. Ein Staat um jeden Preis". Segev lebt in Jerusalem.

 

Moderation des Abends:

Dr. Julia Schneidawind, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU

 

Eine Veranstaltung des Zentrums für Israel-Studien in Kooperation mit dem Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

 

Veranstaltungsort: Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum M 010

Anmeldung: juedische.geschichte@lrz.uni-muenchen.de

oder telefonisch 089 2180 5570